Donnerstag, 24. Dezember 2009

hemma.

Seit gestern in Berlin.
Das fühlt sich komisch normal an.
Ich übernachte sogar in meiner Wohnung, die eigentlich gerade nicht meine ist.
Es verändert sich so wenig, wenn man weg ist.
Verändert man sich selbst?
Ich bin nicht sicher.
Versuche die Geschichten aus Stockholm zu erzählen und denke manches Mal,
in fragende Gesichter zu schauen. Aber wie sollen sie auch schauen.
Sie sind ja hier geblieben und alles was hier geblieben ist, hat sich zum Glück so gar nicht verändert.

Gestern war ich sehr müde.
Trotzdem war ich mit Eike und Karo unterwegs. Abends waren wir beim Inder um unserer Ecke essen.
Mit zum Platzen vollem Magen habe ich dann noch Marcel in der Ankerklause getroffen.

Ich musste schmunzeln und habe mich gefreut, als am Nachbartisch die Gespräche um Knut den Eisbären kreisten und ein alter Mann mit Hosenträgern bepackt versuchte, selbige an den Mann zu bringen.
"Servus! Endlich gibt es wieder Hosenträger".
Ja, endlich. Da hatte er recht. Seine wollte ich trotzdem nicht kaufen.

Ich bin wieder zu Hause.

Euch wünsche ich schöne Weihnachten! God Jul!

Mittwoch, 23. Dezember 2009

Schlaf los. Schlaf! Los! Schlaflos.

In wenigen Stunden geht es nach Hause. Ins andere zuhause. Berlin. 

Seit Stunden schlaflos. 
Vielleicht ist es die vage Angst, dass mein Flug wie so viele andere gecancelt wird 
und vielleicht auch damit einhergehend die Ungewissheit, überhaupt anzukommen
oder nicht doch vielleicht - wie so viele andere - die Nacht auf einem Feldbett im Flughafen zu verbringen. 
Keine Teufel an Wände malen. 


"wie sie so durch das schneebedeckte Feld lief, fühlte sie sich so klein und 
gleichzeitig so frei und lebendig wie selten zuvor.", dachte K. gestern. 

Dienstag, 22. Dezember 2009

zwischen einer Laundry

... ist Zeit für ein paar Zeilen.
Habe soeben erfolgreich alle Wäsche in eine Waschmaschine geknallt. Ich glaube, das ist neuer Rekord.
Die Zeichen stehen auf Berlin.
Inzwischen freue ich mich.
Auch wenn ich mein Winterwunderland Stockholm gerade sehr ins Herz geschlossen habe.

Abschiede häufen sich. Gestern hatte Katrin zu einer kleinen Runde in ihr Zimmer geladen.
Dort habe ich Hendrik getroffen, was deshalb bemerkenswert ist, weil es spaß gemacht hat,
sich mit ihm die Bälle in Sachen Musik zuzuwerfen und er der erste hier ist, der mit beinah allen von
mir zugeworfenen Bällen etwas anzufangen wusste.
Ich ziehe den imaginären Hut.

Gestern auch habe ich es gewagt, in die Stadt zu fahren, um letzte Weihnachtsgeschenke zu kaufen.
Von Elchwurst bis zur schwedischen Musik ist alles dabei.
Dennoch hätte ich mir den Stress des Lastminuteweihnachtsshoppings in der Innenstadt gerne erspart.
Der Kaffee mit Julia entschärfte um Einiges angestaute Aggressivität.

Jetzt sitze ich hier zwischen Laundry und der nächsten Pflichtkür.
Zimmer putzen und Koffer packen.
Morgen früh schon bin ich in Berlin.
Ich freue mich, meine Lieben alle wiederzusehen.
Sogar überraschender Besuch aus Segeberg hat sich angekündigt.
Vorfreude aus Stockholm.

Bis morgen!

Sonntag, 20. Dezember 2009

Tanz um den Baum

Ich war mit José und Guglielmo auf dem Weihnachtsmarkt in Skansen.
Das kostet Eintritt von immerhin 80 Kronen, beschert einem dafür aber auch das Weihnachtsmarkterlebnis
in traditionell historischer Atmosphäre.
Da es seit Tagen ununterbrochen schneit, waren unsere Füße schnell ausgefroren.
Es ist den Feuerstellen zu danken, dass sie nicht nach einer halben Stunde bereits abgestorben sind - die Füße.

Beim ersten Mal habe ich noch ungläubig zugesehen, wie die Schweden auf den Weihnachtmärkten hier in riesigen Runden um einen Weihnachtsbaum tanzten.
Heute habe ich den Mehrwert dieser erst etwas albern wirkenden Zeremonie erkannt.
Als die Füße gefühllos wurden, schlossen auch wir uns dem Tanz im Ringelreihn an - und siehe da, uns wurde wärmer.

Es war ein wirklich schöner Tag mit José und Guglielmo, den wir im Chokladkoppen bei heißer Schokolade und Tee ausklingen ließen.

Am Abend: Tentapub. Die KTH feiert geschriebene Klausuren auf diese Weise.
Beim letzten Tentapub war der Andrang so groß, dass wir nicht reingekommen sind.
Als ich die Schlange heute sah, dachte ich, der Abend mutiert zum Déjâ vu. Aber mit schummeln sind wir nach kurzer Zeit doch reingekommen.

Die Fete trotz 5 bemühter Tanzflächen eher mittel- bis gar nicht gut. Aber mit Alkohol erträglich.
Es ging auch vielmehr um den höheren Zweck. Das letzte Mal ausgehen mit halb kompletter Corridorfamilie. Jeden Tag wird es einer weniger. Ich werde am Mittwoch eine der letzten sein, die nach Hause fährt.

Tentapub. Ich habe Gespenster gesehen, die keine waren. André, mein brasilianischer Lebensretter, der lange verschollen und Mittwoch wieder aufgetaucht war, war auch heute da.
Ich bin mir sicher, wir haben uns gesehen.

Am Ende gehe ich allein nach Hause. Fünf Tanzflächen bieten genug Raum, um alle aus den Augen zu verlieren, mit denen man hergekommen war.
In der Tunnelbana aber treffe ich Johannes.
Im Schnee laufen wir mit der Heimkommerkolonne nach Hause...





Samstag, 19. Dezember 2009

neu.

Inspiriert von den Geschichten der anderen, nun mein Versuch, mich in die Form eines Blogs zu pressen.

Vorweihnachtsstimmung macht sich bemerkbar. Abschiede liegen in der Luft.
Nach Lukas ist heute auch Chris nach Hause gefahren. Ich werde eine der letzten sein, die heim fährt.
Ich fühle mich zwischen Freude auf die Freunde in Berlin und leichter Endjahresmelancholie hin- und hergerissen.

Mit José einen ausgiebigen Spaziergang durch den Schnee gemacht. Ich bin nicht sicher, ob ich jemals so viel Schnee gesehen habe. Es ist wunderbar!
Glögg und selbstgebackene Plätzchen mit José helfen, wieder aufzuwärmen. Home 2.