Sonntag, 19. Februar 2012

Cloud Control im Comet.

Herrjeh, war das schön!
Cloud Control, eine zauberhafte Band aus Australien, lud zum Sonntagskonzert im intimen Comet Club.
Dass sie meinen momentanen Lieblings-durchs-Zimmer-tanz-Song (My Fear #2) spielten und später ihre Platten inklusive kleinem Privatplausch höchstpersönlich am Merch-Stand verkauften, machte diesen Konzertabend perfekt.
Nun bin ich immer noch verzaubert. Aber schaut doch einfach selbst...




Samstag, 18. Februar 2012

Alles an einem Tag.

Geschichtsträchtig. Vielleicht.
Eigentlich nur ein Tag unter vielen.
Um 7 Uhr dreißig sind Klos noch nicht geputzt, dafür wischt eine Putzfrau den Parkettboden. Ein Schild warnt vor ungewolltem Ausrutschen.
Ein Bundespräsident ohne Bundespräsidentenmoral dankt ab und ist verletzt.
Deutschlands Reaktion ist ein geschlossenes "Endlich". Anderen ist die Diskussion schon vor Wochen egal geworden.
Touristen sind enttäuscht, weil sie nicht ohne Anmeldung auf die Bundestagskuppel dürfen. Zumindest jetzt behaupten sie, nur dafür angereist zu sein. Aber auf dem Fernsehturm soll der Ausblick ja auch nicht so schlecht sein, werden sie vertröstet.
Am Potsdamer Platz warten Berlinale-Fans im Nieselregen auf eine Sekunde Blickkontakt mit ihren Stars. Sie pfeifen und rufen für ein bisschen Aufmerksamkeit.
Andere arbeiten wie jeden Tag. Natalie fegt den Boden um die Stehtische, weil grad niemand ein Leberkäs'brötchen kauft.
Zehn Narzissen kosten beim Aldi heute nur fünzig Cent. Riesen-Milka-Schokolade beim Edeka nur einen Euro siebzig.
Der zweitschönste Mann der Welt steht an der Supermarkt-Kasse gegenüber. 5 Minuten verliebt.
Ein schwules Hipsterpärchen schläft nebeneinander auf ihrem Bücherstapel in der Staatsbibliothek ein.
Nachbarn klingeln an der Tür. Sie kommt grad aus der Dusche mit nassem Haar.
Kino mit einer der besten Freundinnen der Welt. Berlinale am Abend.
Links und rechts sieht man bekannte Gesichter.
Jürgen Vogel küsst Birgit Minichmayr auf der Leinwand.
Bilder von Hammerfest wecken bei den Zuschauern Fernweh und alte Erinnerungen an Skandinavien.
In Neukölln feiert ein Mädchen ihren 26. Geburtstag mit alten Freunden.
Die U-Bahn ist voll mit müden Menschen. Es ist nach 1. In ein paar Stunden streiken die BVG-Fahrer.
Der zweitschönste Mann der Welt steht in der selben U-Bahn an derselben Tür.
5-Minuten verliebt für 3 Stationen. Schon wieder. Das Mädchen von vorhin redet sich ein, es wäre Schicksal. Vermutlich ist es schlichter Zufall.
Ex-Freunde melden sich bei ihren Ex-Freundinnen aus Langeweile.
Mädchen tragen ihr Fahrrad die Bahnhofstreppen hoch und fahren in Lichtgeschwindigkeit nach Hause.
Freunde trinken Rotwein zusammen und rauchen Zigaretten. Sie sprechen über die wichtigen Dinge des Moments. Der Bundespräsident gehört nicht dazu.
Betrunken sollte man nicht Massive Attack hören, wenn man nicht noch heulen will. Also schnell vorgespult im Shuffle-Mix.
Einige müssen gleich schon wieder aufstehen und sollten längst schlafen.

Insgesamt war dies ein schöner Tag. Wenn auch nur einer von vielen.
Na ja, das Wetter hätte besser sein können. Aber sonst?
Werden sie sagen.

Dienstag, 14. Februar 2012

Soviel zum Valentinstag - eine Anekdote vom U-Bahnhof Mehringdamm.

Sie, ihren Gold- und Leopardenmusterfetisch mit allen Kleidungsstücken auslebend, hält eine Rose in der Hand. Der neben der Rose eigentlich überflüssige Mini-Heliumballon in Herzform, auf dem "I love you" steht, hat schon etwas seiner Luft eingebüßt. Sie sieht nur geht so glücklich aus. Trotz Rose und einem Valentin, der offenbar heute an sie gedacht hat.

Mit reichlich Sicherheitsabstand steht er, vermutlich der Rosenschenker, neben ihr. Er schaut sie nicht einmal an. Auch er sieht so geht so glücklich aus.

In die U-Bahn steigen sie noch zusammen. Sie setzt sich mit Rose und Mini-Heliumballon, auf dem "I love you" steht, unglücklich in ein Sitzabteil. Er wendet ihr den Rücken zu.

Die Ironie dieses Tages trat selten so deutlich zu Tag wie in diesem Moment, denke ich und steige aus.

the annual Kitsch. Happy Valentine's Day.

Valentinstag am Bahnhof Friedrichstraße, Berlin

     © Thomas Wiegold

Freitag, 10. Februar 2012

Antworten auf die blödesten Fragen der Welt.

Interessieren Sie sich für Politk?
Ich glaube schon.

Sind Sie religiös?
Ich glaube nicht.

Glauben Sie an die große Liebe?
Manchmal schon.

Was ist Ihr Leibgericht?
Warum interessiert Sie das? Sie kochen ja doch nicht für mich.

Gehen Sie gern ins Theater?
Sie etwa nicht? Ohwei.

Machen Sie Sport?
Das behauptet doch jeder von sich.

Sind Sie heimatverbunden?
Schau dir Berlin doch an...

Lesen Sie viel?
Diese akademische Großkotzerei geht mir auf die Nerven.
Bitte erzählen Sie mir von Nietzsche und sagen Sie, es sei Ihr Lieblingsautor. Und dann gehen Sie bitte.

Wie wichtig sind Ihnen Ihre Freunde?
Fuck off, I love 'em all.

Sind Sie gern unter Menschen?
Es kommt drauf an. Also auf die Menschen. Auf wen sonst.

Wo sehen Sie sich in 10 Jahren?
So weit möchte ich gar nicht denken.

Nennen Sie drei Ihrer Stärken und Schwächen. Jeweils.
Ich denke gar nicht daran!

Sind Sie kreativ?
Das sind wir doch alle.

Sind Sie emotional?
Ja, ich heule gerne mal hin und wieder.

Würden Sie sich als lustig beschreiben?
Auf gar keinen Fall.

Sind Sie zurzeit verliebt?
Ich weiß nicht.

Ist das hier Ihr Ernst?
Niemals!