der Sommer stattete uns einen einwöchigen Besuch ab.
Wir gingen mit ihm zum Glienicker See, zelebrierten ihn mit Badequatsch
und Obstsalat und sonnengeküssten Näschen.
Nächste Woche will er wiederkommen, hat er gesagt.
Schöne Grüße.
Bestellen wir.
Movits! aus Luleå machen eine feine schwedische Mixtur aus Ska und Hip Hop und schwappten
mit der schwedischen Musikwelle so herüber nach Deutschland.
Nachdem sie neulich noch die Fusion beschallten, waren sie heute im heimischen Festsaal Kreuzberg zu Gast.
Die Karten hatte ich gewonnen, Begleitung der ersten Wahl war I. Zusammen standen wir hinter dem größten und breitesten Mann der Welt und tanzten, bis der Festsaal einer schwedischen Sauna gleichkam.
Fashion Week, Bread & Butter und das entsprechende Publikum.
Wer das Band hat, kommt in den Festsaal.
Hip Hop für die Models.
Im Hof französisches und englisches Gemurmel. A$AP Rocky wippt und rappt live.
Immerhin für 5 Songs.
Dafür hat man ihn extra vom Splash-Festival hierher gebracht.
Tschüss Motherfuckers. That's what he said.
Man ist eben Gangster. Oder so.
Danach Kater Holzig.
Dasselbe Modelpublikum steht in Zweierreihn und wartet auf Einlass.
Wer das Band hat, steht nicht an.
"Hey, woher kommst du?"
"Aus Berlin."
"Echt? Ich dachte, die gibt's gar nicht mehr, die echten Berliner. Ich bin aus München! Aber zum Party machen ist Berlin einfach besser."
"Well...yes..."
"Heyyyyy!!!!!!! I'm from Helsinki!!!!", ruft ein älterer, hagerer Mann mit langen blondierten Haaren und einem pastellgelben Batikanzug. Wer hat hier eigentlich wessen Farbe angenommen?
"..."
"Where are you from?!?!?", fragt er noch mit stierenden Augen und rennt schon dem Nächsten in die Arme.
"Heyyyyy!!!!!!! I'm from Helsinki!!!!", schallt es aus der Ferne.
Als ob das wichtig wär.
Ein Mädchen rettet sich im Kater-Kanu vor dem Regen ans Ufer. Dicke Tropfen plumpsen in die Spree. Es ist schon hell, doch der Himmel grau. Die Konversationen finden unter dem Holzsteg statt. Die anderen tanzen im Trockenen.
"If you're worried about the weather, you chose the wrong place to stay."
Eine mittelalte, dickliche Frau macht den an ihrem Imbiss Vorbeiziehenden in der Köpenicker Straße immer noch Currywurst und Pommes rot-weiß. Auch jetzt noch, am frühen Morgen.
Sie wischt sich den Schweiß von der Stirn in den Ärmel.
Ausflug in die Parallelwelt. Wer letztes Jahr nicht ertrunken ist, verbrennt in diesem unter der Sonne. Die Schilder sind andere. Die Leute zum Teil auch. Das Glitzer und das Konfetti sind geblieben. Und die Musik. Der Himmel erleuchtet. Vom Blitz oder von den Lasern des Shower Towers. Wer weiß das schon so genau. "Be sure to spend the night in ecstatic light." Unter unserem Sonnensegel versammeln sich neue und alte Freunde. Einige sind in ihrer eigenen Welt und ziehen weiter. Andere in derselben. Udo ist ein Mops. Manchmal auch ein Smiley. WWJD? Wir brauchen dringend eine Schere. Um ihr die Haare zu schneiden. Wir finden keine. Auch ok. Ole aus Hamburg ist Dichter in dieser Nacht an diesem Ort. Mimi, wie steht's um dein Sexualleben? Ein Höllenhund spaziert an uns vorbei. Er wiehert und speit Feuer. Ein Roboter spielt den Bass vor der Datscha. Raketen steigen in den Himmel. Marie sitzt auf dem Hangar und schaut in die Menge hinab. Chickenfucker. Schiggenfugga könnte Ihre neue Band heißen. Oder fertige Anwälte. Nacktschwimmen im See ist willkommene Erfrischung. Die Hitze. Immer wieder die Hitze. "Wir müssen immer in Bewegung bleiben, sonst verklumpt das Blut." Nach vier Tagen die Rückkehr. Wer und was ist hier aus dem Rhythmus geraten? "We are nowhere and it's now." - Relax, it's only a ghost. Wir sehen uns wieder. Nächstes Jahr.